Montag, 30. November 2009

Rotes Tuch Microstock !

Habe da mal ne anonyme Aussage zu Mircrostockfotografen gefunden die ich hier unbedingt wiedergeben möchte...warum....weil sie in knappen Sätzen den Nagel auf den Kopf trifft.

Zitat......

Fotografen die zu diesen Preisen Bilder anbieten tun mir leid. So wie diese Preise sind, sind auch die Fotografen; "billig".
Ein Wertgefühl für ihre eigenen Aufnahmen, die sie zu Ramschpreisen verkaufen, haben sie wohl keines.

Tja, gierig auf die letzten Cents und dabei auch noch Stolz etwas zu verkaufen, das sie etwas selbsterschaffenes verramschen............Zitat Ende


Stimmt das so ?


.

5 Kommentare:

  1. Das stimmt so. Zu hundert Prozent.

    Kein Wertgefühl für die eigene Arbeit.

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  2. Über Jahrzehnte haben BVPA, MFM und DJV für Honorare gefightet. Die MFM-Honorarempfehlungen entwickelt, den Tarifvertrag für arbeitnehmerähnliche Freie Journalisten.

    Das UrhG spricht von angemessener Vergütung. Die darf nicht sittenwidrig sein.

    In meinen Augen ist Microstock sittenwidrig. Dumping ist sittenwidrig.

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  3. Ich fürchte nur, dass dies die Sache ein wenig monochrom beschreibt. Oder sollte man besser sagen, zu emotional. Den wo steht bitte hier eine Antwort auf die Problemstellung?

    Microstockfotografen sind "billig", das Verhalten der Agenturen sei "sittenwidrig" und so weiter.

    Aber glaubt wirklich jemand, dass die Preise für Fotos wieder steigen werden? Ich kann die Wut verstehen - aber schade finde ich, dass von sog. Profis nicht einmal Lösungsvorschläge kommen. Mehr noch - die gängigen Fotografenvereinigungen erhöhen die Einstiegshürden für ambitionierte Fotografen und drängen somit alle Fotografen auf dem Weg vom Amateur zum Profi hin zu den Microstocks.

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  4. "Fotos" ist ein sehr weiter begriff....für das foto eines schwans auf dem see wird keiner mehr als 1 euro zahlen,warum auch, die gibt es zu millionen, das gleiche für nachbars katze auf dem sofa.

    aber für einen schwan der seine jungen auf dem rücken trägt ( exakt belichtet ) und eine katze die gerade eine maus gefangen hat wird man gerne mehr bezahlen.....weil diese fotos nämlich keine massenware sind.....das sind jetzt nur einfache beispiele, aber ich denke du weißt was ich meine !

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  5. Ich gebe zu - in den letzten Jahren habe ich "klassisch gedacht". Ein Kunde hat Bedarf und beauftragt den Fotografen. Das war aber mal - und ist heute nicht mehr so.

    Ich bin seit 16 Jahren Freiberufler und der Markt hat sich "dank" Globalisierung innert 5 Jahren mehr verändert als in den letzten 150 Jahren zusammen. Aber nicht nur der Markt nein auch die zu diesem Markt gehörenden Kunden haben sich radikal verändert. Jeder Cent, der ein Fotograf seinen Kunden verrechnet wird 4 Mal hinterfragt. Fotografen werden in "Pseudo-Wettbewerben" zum Nulltarif zum Gratisarbeiten aufgefordert - mit dem einzigen Ziel - mit den besten Ideen zum Knipser um die Ecke zu gehen und aus dem Mix der Ideen einen Fotoklon herstellen zu lassen. Das ist kein Horrorszenario oder Einzelfall - sondern seit ca. 5 Jahren die absolute Regel. Jeder Auftrag über 500 Euro wird zum Wettbewerb aufgebauscht - und die Beteiligten Fotografen werden verarscht und betrogen noch und noch.

    Oder die gelobte Klientel, die sich bei Microstock-Agenturen Layoutbilder ausdrucken - den Fotografen zum Briefing bestellen - ihm dann das Stockfoto vorlegen und ihm genüsslich erklären, dass der Auftrag aber keinesfalls teurer als Microstock sein darf - dafür aber kreativer - individueller - aufwändiger - spritziger - professioneller - und überhaupt ein Bild nie gesehener Attraktivität ausstrahlen muss. Das, liebe Kollegen ist doch unser Alltag.

    Und daher habe auch ich mich vor kurzem entschlossen, mich vollständig auf Microstock-Photografie zu konzentrieren. Lieber verkaufe ich eine Foto 500 Mal mit 2 Euro Ertrag pro Verkauf (=1000Euro) als 1 Bild für 150 Euro an einen Einzelkunden, der es nicht lassen kann, mir mit seiner gönnerhaften Visage unendliche Dankbarkeit und Unterwürfigkeit abzuverlangen. Und wenn sich von 1000 Microstock-Bilder im Schnitt 100 Mal für 2 Euro Durchschnittsertrag verkaufen - gibt das einen Erlös von 200'000 Euro. Ich habe zuwenige Zungen, um so vielen Kunden den A... zu lecken um soviel mit Auftragsfotografie verdienen zu können. Mal ganz abgesehen davon, dass man das dauernde kundenseitige Kostengejammer und Herummäkeln an den aufwändig produzierten Auftragsbildern nicht mehr ertragen muss, und nur noch so arbeitet wie man es gerne tut. Weg vom Kundengesteuerten, sklavisch kriechenden - fremdbestimmten Auftragsfotografen – hin zum selbstbestimmten, selbstbewussten Bilderproduzent für den Massenmarkt. So bleibt einem zuletzt sogar noch Zeit und Geld, um sich der künstlerischen Seiten des Fotografenberufs zu widmen und Projekte für Bücher und Ausstellungen zu verwirklichen.

    Man kann es halten wie man will. Die Segel nach dem Wind richten oder auf längere Zeit in Schönheit untergehen. Der Fotomarkt ist wie er ist. Und keiner - egal wie verzweifelt er das verflucht und bejammert - wird daran auch nur eine Kleinigkeit ändern können Und es ist unsere verdammte Pflicht sich dem Markt anzupassen und das Beste daraus zu machen.

    Lieber Gruss
    Pit S.

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